28.08.2017
Wer ist die Tuchmacherviertel GmbH & Co. KG?
Interview mit Ulrich Tappe
Was genau macht Ihr Unternehmen Brack Capital Properties?
Brack Capital Properties ist eine Immobilienaktiengesellschaft, die in Deutschland ca. 11.000 Bestandswohnungen, ca. 400.000 qm Gewerbefläche (überwiegend Einzelhandel) und verschiedene Projektentwicklungen betreibt. Das Immobilienvermögen der Gesellschaft in Deutschland hat einen Wert von rund 1,5 Milliarden Euro. In Düsseldorf bauen wir das neue Stadtquartier Grafental mit insgesamt rund 1.500 Wohnungen.
Wie ist die Partnerschaft mit nesseler projektidee entstanden?
Wir haben in unserem Projekt Grafental mittlerweile vier Bauabschnitte durch die nesseler bau gmbh realisieren lassen. Dabei haben wir die Unternehmensgruppe als verlässliches personell gut aufgestelltes und mit hoher Qualität arbeitendes Unternehmen kennengelernt. Wir haben schnell festgestellt, dass wir als Unternehmen ähnliche Leitideen verfolgen und uns daraufhin entschlossen, ein Projekt Tuchmacherviertel gemeinsam durchzuführen.
Welche Rolle leben Sie mit Ihrem Team in der gemeinsamen Projektgesellschaft Tuchmacherviertel GmbH?
Wir sind aufgrund unserer Erfahrungen mit Großprojekten maßgeblich in die Konzeptentwicklung für das Tuchmacherviertel eingebunden. Die konzeptionelle Arbeit reicht dabei vom Masterplan über konkrete Bebauungsideen bis hin zum Marketingkonzept. Daneben sind wir vornehmlich für den kaufmännischen Part zuständig und werden aufgrund unseres eigenen Vertriebsteams eine Rolle in der Vermarktung des Projektes übernehmen.
Wie sieht für Sie das ideale Wohnquartier aus?
Ganz einfach ein Quartier, in dem sich die späteren Bewohner wohlfühlen. Das Quartier muss den Wünschen der Bewohner nach individuellen Adressen, Orten für Begegnungen und guter Nachbarschaft Rechnung tragen.
Was fasziniert Sie am Standort des Tuchmacherviertels am meisten?
Das Tuchmacherviertel ist einerseits eingebunden in eine interessante kleinstädtische Bebauungsstruktur, andererseits liegt es vor einem unverbaubaren Naturbereich (Münsterländchen), der den späteren Bewohnern direkt vor der Tür zahllose Freizeitaktivitäten, Entspannungsmöglichkeiten und schöne Blicke in die Natur ermöglicht. Dazu bietet die leichte Hanglage interessante Perspektiven für die Bebauung.
Was ist Ihr größter Wunsch für die Entwicklung des Tuchmacherviertels?
Trotz einiger Kritik erfahren wir derzeit ganz überwiegend eine sehr positive Resonanz auf das entwickelte Konzept des Tuchmacherviertels. Bereits heute liegen zahlreiche Anfragen für Wohnungen und Häuser vor. Auch im politischen Raum erfahren wir große Unterstützung. Ich hoffe, dass dies so bleibt und wir die hohen Erwartungen auch erfüllen können. Unsere ersten Ideen zur Architektur zeigen, dass dies gelingen kann/wird.
Interview mit Hubertus Neßeler
Was genau macht Ihr Unternehmen nesseler projektidee?
Als Teil des seit mehr als 100 Jahren lokal verwurzelten Familienunternehmens nesseler grünzig hat sich die nesseler projektidee auf die Entwicklung von Wohn- und Gewerbeimmobilien spezialisiert. In Brand haben wir vor einigen Jahren den Rollefhof auf dem Gelände einer kleineren Tuchfabrik entwickelt und gebaut: In Aachen ist auf historischem Grund und über der alten Stadtmauer am Karlsgraben ein sehr schönes Ensemble aus 4 Häusern mit rd. 60 Wohnungen einem belebten Innenhof und innerstädtischen Gärten entstanden. Aktuell wird auf dem Gelände der Kläranlage Aachen Soers ein Forschungslabor mit Büro- und Lehrflächen gebaut, das wir entwickelt und an die RWTH Aachen vermietet haben.
Hand auf’s Herz: Wie lange mussten Sie überlegen, bevor Sie das Gelände der alten Tuchfabrik Becker erworben haben?
Tatsächlich keine Sekunde! Schon lange hatten wir dieses tolle Grundstück auf unserer Wunschliste.
Was fasziniert Sie am Standort des Tuchmacherviertels am meisten?
Der Standort der alten Tuchfabrik sticht nicht nur durch die Lage direkt am Vennbahnweg mit dem dahinterliegenden Landschaftsschutzgebiet hervor, sondern vor allem durch die südliche Hanglage. Alle Gebäude werden von der Südseite profitieren und die meisten einen Blick ins Münsterländchen haben. Mich fasziniert jedoch besonders, das wir hier ein altes Industriegelände in der Stadt umnutzen, keine grüne Wiese zu Bauland machen. Alles rund um (Straßen, Wege, Erschließung) ist vorhanden, kann genutzt und muss nicht zusätzlich errichtet werden.
Macht es für Sie einen Unterschied, in der Heimat Aachen oder in der Fremde Immobilienprojekte zu realisieren?
Nein, es ist immer unser Ziel, gute Projekte zu schaffen, in denen sich die Bewohnerinnen und Bewohner wohl fühlen und gerne dort leben oder arbeiten. Wenn mich nach Jahren Menschen vor unseren Projekten herzlich begrüßen und mir voller Stolz ihr Haus, Ihre Wohnung zeigen, das macht mich glücklich.
Wie wird ein Tag für die Menschen im Tuchmacherviertel aussehen?
Der Tag beginnt mit einem Frühstück auf dem Balkon oder beim Nachbarn im Garten mit frischen Brötchen aus der Bäckerei vor Ort. Mit dem Fahrrad geht es dann über den Vennbahnweg zum Einkauf zum Vennbahncenter oder zur Schule nach Brand oder Kornelimünster oder zur Arbeit ins Städtchen, wie der Aachener seine Stadt liebevoll nennt. Kinder spielen nicht nur auf dem großen Platz sondern auch direkt vor ihrer Haustüre auf der dafür auch vorgesehenen Straße. Ältere Menschen nutzen den Vennbahnweg für einen Ausflug mit dem Hund und einen Blick ins Münsterländchen – man gibt aufeinander Acht. Abends wird man vermutlich gemeinsam Grillen und sich noch ein gemeinsames Bierchen gönnen.
Was ist Ihr größter Wunsch für die Entwicklung des Tuchmacherviertels?
Das die derzeitige, durch alle verschiedenen Institutionen der Stadt positive Stimmung weiter anhält und wir die neuen Bewohner tatsächlich begeistern können. Besonders wünsche ich mir, dass unsere Nachbarinnen und Nachbarn die für sie so großen Veränderungen mittragen, darin eine positive Entwicklung für ihre Umgebung erkennen können und später die „Zugezogenen“ herzlich in Niederforstbach und Brand begrüßen.